Digitalisierung hält Einzug – Ries hinterlässt Feuerwehr-Revolution

April, April – leider ist FireGlass nur ein Aprilscherz – zumindest derzeit noch. Vielleicht gibt es in einigen Jahren dann die erste wirkliche und serienreife Version bei Ihrer Feuerwehr…

(gm) Er hat es wieder geschafft: Unser scheidender Chef, Professor Reinhard Ries, wartete zu seinem Abschied noch einmal mit einer Riesen-Überraschung auf! Und mit der Bekanntgabe wartete er auf seinem Abschiedsempfang so lange, bis alle Medienvertreter in ihre Redaktionen zurückgekehrt waren. Fest steht: Er geht mit einem Paukenschlag!

Dass Reinhard Ries nicht innovativ wäre, kann ihm wirklich niemand vorwerfen. Dass er einen Faible für architektonisches hat, ist allgemein bekannt. Dass die digitale Welt für ihn nicht nur kein Neuland ist, sondern dass er über hervorragende Kontakte zum US-Weltkonzern Google verfügt, wusste kaum jemand – bislang. Auch nicht, welches Potenzial in den neuen Rosenbauer-Feuerwehrhelmen, Modell „Frankfurt“, steckt.

Seit zwei Jahren reiste Reinhard Ries häufiger nach Mountain View in Kalifornien. Dort lieferte er den Google-Entwicklern aus der Abteilung „Google-X“, die unter Leitung von Sergey Brin die Datenbrille „Google Glass“ entwickelt haben, den feuerwehrtechnischen Input für die Integration lebensrettender Informationen in den Feuerwehralltag. Die Weiterentwicklung von „Google Glass“ ist seit Anfang des Jahres abgeschlossen, heißt „FireGlass™“ (zu deutsch „Feuerglas“) und setzt die lange Reihe Frankfurter Innovationen im Feuerwehrwesen fort.

FireGlass™ spiegelt relevante Informationen für die Brandschützer in das Visier des Feuerwehrhelms ein. Versehen mit Internetverbindung ist FireGlass™ in der Lage, zu dem von der zentralen Leitstelle übertragenen Einsatzobjekt relevante Informationen darzustellen, wenn gewünscht auch mit einer Anfahrtsbeschreibung und dank GPS-Modul auch Routenführung. Am Objekt angekommen, können Führungs- und Einsatzkräfte die Informationen aus der Objektdatenbank abrufen: Gibt es Solaranlagen oder Gastanks? Wie viele Bewohner sind gemeldet? Hat das Objekt einen Keller? Welche Einsatzmittel sind alarmiert und auf der Anfahrt? Wie sind die aktuellen Betriebsdaten des Atemschutzgeräts? Auf alle diese Informationen können die Einsatzkräfte zugreifen. Die Menüführung und Kommandoauswahl erfolgt mit einem Controllerclip, der am Ohrläppchen angebracht wird, mit dem die vier Funktionen „Menü hoch“, „Menü herunter“, „OK“ und „Zurück“ ausgeführt werden können.

Unsere Kameradin Ina war die erste Nieder-Erlenbacher Brandschützerin, bei der FireGlass™ in den Helm eingesetzt wurde. In den kommenden 12 Monaten wird ein Team von Google Freiwillige und Berufsfeuerwehr bei der Einführung begleiten, Einsätze auswerten, Fehler korrigieren und neue Funktionen hinzufügen. Zukünftig werden wir an jedem 01. und 20., wenn unsere Funkmelder überprüft werden, das Feuerwehrhaus besetzen, da natürlich auch dieser neue digitale Helfer regelmäßig überprüft und getestet werden muss.

Wir sind sehr gespannt, wie gut die Integration dieser neuen Technologie in den Feuerwehralltag funktioniert und wie weit sie ihn revolutionieren kann. Natürlich berichten wir, sobald wir erste Erfahrungen gesammelt haben. Eine Vorführung von FireGlass™ in den Feuerwachen ist leider nicht möglich, über die Pressestelle der Feuerwehr Frankfurt können aber Präsentationstermine angefragt werden.

Fazit: Abermals ziehen wir den Hut vor unserem nun ehemaligen Chef – Reinhard, dieses „Abschiedsgeschenk“ ist der Hammer, es wird das Feuerwehrwesen revolutionieren. Danke!

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